Hannes Alfvén

Science, Energy, and Armaments (German presentation)

Category: Lectures

Date: 28 June 1976

Duration: 46 min

Quality: HD MD SD

Subtitles: DE

Hannes Alfvén (1976) - Science, Energy, and Armaments (German presentation)

Meine Damen und Herren, Staatsminister Merk und Staatssekretär Hauff haben schon die Beziehungen zwischen Politik und Wissenschaft diskutiert, ich möchte dieses Thema auch aus anderen Gesichtspunkten hier diskutieren. Bis zum Zweiten Weltkrieg betrachtete man die Wissenschaft nahezu ausschließlich als Wohltat für die Menschheit. Wissenschaft bedeutet mehr Wissen, Wissen ist gut, und daher war der einfache und überzeugende logische Schluss, dass Wissenschaft gut ist. Darüber hinaus hatte die auf der Wissenschaft basierte Technologie die Lebensbedingungen des Menschen drastisch in Richtung zum Besseren verändert. Tatsächlich sind auch jene Länder, die einen hohen Lebensstandard genießen, diejenigen, welche an der wissenschaftlich-technologischen Entwicklung teilgenommen haben. Während der letzten hundert Jahre erfuhren diese Länder auch ein nie zuvor da gewesenes Anwachsen des Lebensstandards, hauptsächlich auf dem Gebiet der Nahrungsmittelproduktion, des Gesundheitszustands, der Lebenserwartung und der industriellen Produktion. Während einer langen Zeitspanne lieferte das Wachstum so viele stark erwünschte Ergebnisse, dass jedermann das Wachstum im Allgemeinen als Gut für die Menschheit betrachtete. Die Zukunft der Menschheit wurde als wissenschaftlich basierter Wachstum in Ewigkeit bezeichnet. Aber: Während der letzten Jahrzehnte ist dieses naive Bild verschwunden. Man sieht nun deutlich, dass es Grenzen des Wachstums gibt. In Wirklichkeit ist eine derartige Begrenzung ein inliegender Faktor aller Wachstumsprozesse. Zum Beispiel während der ersten 15 Jahre des Menschenlebens wächst ein menschliches Wesen von einer einzigen Zelle bis einem voll erwachsenen Individuum. Aber wenn die gleiche Wachstumsgeschwindigkeit weitere Jahrzehnte fortdauern würde, dann wäre das Ergebnis katastrophal. Glücklicherweise hört das Wachstum auf, wenn die Pubertät erreicht ist, das technologische Wachstum unterliegt notwendigerweise ebenfalls einer Beschränkung, und vielleicht haben wir nun die technologische Pubertät erreicht. Wir müssen unsere Einstellung gegenüber dem Wachstum ändern, um diese Pubertätskrise zu überschreiten und Reife zu erreichen. Die sich veränderte Einstellung gegenüber dem Wachstum bedeutet notwendigerweise eine Revision der gegenwärtigen Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Auch wenn wir vielleicht immer noch den Anspruch erheben, dass neue Erkenntnisse gut sind, so können wir sicherlich nicht beanspruchen, dass sämtliche neue Technologien gut sind. Zu lange haben wir gedacht, dass der Mensch unbedingt all das tun sollte, was ihm seine Geschicklichkeit ermöglicht. Diese Einstellung muss sich nun ändern. Wir müssen die wissenschaftliche und technologische Entwicklung nicht als einen von der Gesellschaft unabhängigen Vorgang betrachten, sondern sie in zunehmendem Maße hinsichtlich ihrer Wirkung auf unsere Gesellschaft beurteilen. Wie es Staatsminister Merk schon gesagt hat, haben die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft insbesondere während der letzten zehn Jahre zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Die alte, sogenannte „Elfenbeinturm“-Einstellung der Wissenschaftler ist veraltet. Die Wissenschaftler müssen eine gesellschaftliche Verantwortung einer Art und Weise akzeptieren, an die wir nicht gewöhnt sind. Wir Wissenschaftler klagen über eine zunehmende Abneigung gegenüber Wissenschaft, zum größten Teil sind wir selbst dafür verantwortlich. Wir haben nicht allgemein die neue Forderung verstanden, die die Gesellschaft macht und aus guten Gründen machen muss. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sämtliche Wissenschaften und technologische Fortschritte aufhören oder verlangsamt werden sollten. Wir sollen nicht notwendigerweise einem Nullwachstum zustreben. Es ist jedoch notwendig, die verschiedenen Trends zu analysieren und sie vom Standpunkt der Gesellschaft aus zu beurteilen. Tatsächlich müssen wir zwischen drei Arten der Entwicklungen unterscheiden: Jene, die gut für die Gesellschaft ist, jene, die schlecht ist und jene, die für uns alle katastrophal sind. Als Beispiel der ersten Kategorie ist die Kenntnis des Menschen als ein Produkt von kosmischen Kräften und seine Beziehungen zu diesen. Wir wissen nicht, warum die Erde als einziger Himmelskörper die Möglichkeit für das Leben bot, der einzige Himmelskörper in unserem Planetensystem wenigstens, wir wissen nicht wie unsicher unser Leben ist von einem kosmischen und geophysikalischen Standpunkt. Dies zu wissen ist lebenswichtig für Entscheidungen, die von äußerster Wichtigkeit für unsere Zukunft sind. Zum Beispiel, wie stark wird unser Verbrennen von fossilen Brennstoffen den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre erhöhen und wird dies zu einer gefährlichen Veränderung unseres Klimas führen? Wie stabil ist die Ozonschicht? Was darf man tun, ohne das Risiko, diese zu zerstören? Es gibt auch selbstverständlich biologische Probleme, die ebenso wichtig sind. Wie gefährlich sind verschiedene radioaktive Substanzen für unsere Gesundheit und unser genetisches Erbgut? Dies sind nur einige der Fragen, die lebenswichtig für unsere technologische Planung sind und die wir heute nicht mit Sicherheit beantworten können. Um zwischen verschiedenen möglichen Szenenbildern der Zukunft die Auswahl zu treffen, ist es unbedingt notwendig, eine Anzahl von Problemen dieser Art aufzuklären, wie es Staatssekretär Hauff schon gesagt hat. Die zweite Kategorie umfasst eine Anzahl von technisch-gesellschaftlichen Vorgängen, denen man nicht erlauben darf, dass sie sich sehr lange in derselben Geschwindigkeit wie heute fortsetzen. Zuallererst müssen wir die Zunahme der Weltbevölkerung stoppen, ferner müssen wir die Zunahme der Umweltverschmutzung und der Erschöpfung der natürlichen Hilfsquellen ein Ende setzen, das „Raumschiff Erde“ muss ein ökologisches Gleichgewicht anstreben. Wenn wir einmal alle unsere fossilen Brennstoffe und Mineralien verbraucht haben, so müssen wir unsere Ressourcen mit der Hilfe der Energie in Umlauf setzen, die wir von kosmischen Quellen, wie die Sonne, erhalten können. Je bälder wir in diese Richtung zu planen beginnen, desto besser. Aber von all den wissenschaftlich inspirierten technologischen Prozessen gibt es einen, der derartig besondere Eigenschaften hat, dass er es verdient, in eine spezielle Kategorie eingestuft zu werden: Die Zunahme der destruktiven Leistung, die die Entdeckung insbesondere der Kernspaltung eingeleitet hat. Dies hat zu dem Kernwaffenwettlauf geführt, der eine Bedrohung für das Überleben des Menschen darstellt. Das gegenwärtige „Overkill“, Übertöten, ist möglicherweise nicht groß genug, um ein nukleares Gemetzel fatal für die menschliche Spezies zu machen. Aber sollte dies nicht der Fall sein, dann werden wir bald klug genug sein, unsere Art auszulöschen oder um das zu erzeugen, was der amerikanische Philosoph Somerville den „Omnizid“, ich glaube, man soll es mit Gesamtmord oder Allmord übersetzen. Wie man diese Katastrophe vermeiden kann, bedeutet ein wissenschaftlich-technologisch-gesellschaftliches Problem einer Art, mit dem wir nie zuvor konfrontiert wurden. Natürlich ist dies alles gut bekannt, und zahlreiche Wissenschaftler haben es jahrelang diskutiert. Jedoch bislang hat die wissenschaftliche Gemeinde versagt, in einer verantwortlichen Art und Weise zu reagieren. Nun ist es höchste Zeit dafür. Es ist interessant, festzustellen, wie Leute, sowohl Wissenschaftler als auch Nichtwissenschaftler, auf die Aussicht des „Omnizids“ reagieren. Die meisten Leute ziehen es vor, derartig unangenehme Dinge zu ignorieren. Sie mögen es nicht, den Weltuntergangpropheten zuzuhören, die heute – wie immer – die Gefahr übertreiben. Einige Leute, die sich darüber bewusst sind, wie gefährlich die Situation wirklich ist, sagen sie nicht, dass sämtliche frühere biologische Arten ausgelöscht wurden? Warum dann sollte die menschliche Rasse eine Ausnahme bilden? Haben nicht früher einmal die Dinosaurier oder Mammuts die Welt beherrscht, und nun sind sie ausgestorben, warum sollte nicht der Mensch früher oder später ihr Schicksal teilen? Vielleicht werden wir uns in naher Zukunft selbst töten, das tut´s. Lass uns bis dahin das Leben genießen, nach uns die Sintflut – après nous le déluge. Jedoch, nachdem sie sich ein bisschen mit dem Problem beschäftigt haben, dann lehnen die meisten Leute diese Absicht ab, vor allem vom emotionellen Standpunkt aus machen sich die meisten Leute Sorge um die menschliche Rasse, sogar nach ihrem eigenen Tod. Und vom theoretischen Standpunkt aus gesehen trifft es nicht zu, dass sämtliche Arten unbedingt aussterben werden. Es ist eine Tatsache, dass sämtlich gegenwärtig lebende Arten von Vorfahren abstammen, denen es gelungen ist, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen, sodass sie zumindest bis in die Gegenwart überlebt haben. Darüber hinaus kann man die Analogie zwischen den Dinosauriern und den Menschen nicht akzeptieren, denn der Mensch hat eine einmalige Eigenschaft, die der Dinosaurier nicht hatte: Er hat ein Gehirn, mit dem er für die Zukunft planen kann. Wenn ihn eine gewisse Gefahr bedroht, dann kann er voraussagen, was geschehen wird und Maßnahmen gegen die Bedrohung ergreifen. Unser Gehirn wird uns von der Auslöschung retten. Aber ist das menschliche Gehirn wirklich nützlich? Es ist im Prinzip nützlich, jedoch nur unter einer Voraussetzung, nämlich, dass wir unser Gehirn dazu benützen, unsere Rasse vor der Auslöschung zu retten. Jedoch der Gebrauch unseres Gehirns in dieser Weise ist eine völlig neue Aktivität, über die wir keine frühere Erfahrung besitzen. Biologisch gesehen hat sich das Gehirn des Menschen entwickelt, weil ein besseres Gehirn eine größere Überlebenschance bedeutete, besserer Schutz für sich selbst, die Familie und den Stamm, dem er gehörte, und das Gehirn arbeitet ziemlich effizient für diesen Zweck. Als einige Stämme sich zu großen Nationen entwickelten, wurde der menschliche Scharfsinn auch dazu benutzt, sie blühend und mächtig zu machen. Wir wissen alle, wie äußerst kompetent das menschliche Gehirn gewesen ist und immer noch ist bei der Erfindung neuer Mittel für die Zerstörung der Feinde unserer Länder. In der Tat ist es diese Aktivität, die nun derartig effizient geworden ist, dass sie die menschliche Rasse bedroht. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr ein Schutz, sondern eine Bedrohung für den Menschen ist. Bis heute wurde das menschliche Gehirn niemals für den Zweck des Überlebens unserer Art benutzt, weil dies ein völlig neues Problem ist, wie gesagt. Es ist erst mit der Entwicklung der Kernwaffen aufgetreten und erst im Verlauf der letzten Jahrzehnte, dass dieses Problem des „Omnizids“ relevant geworden ist. Jedoch muss man sich nun allgemein darüber bewusst werden, dass dies das wichtigste aller unserer heutigen Probleme ist. Wie sollen wir diesen Problemen begegnen? Zuallererst muss die Frage beantwortet werden, wer das Denken und Forschen und Planen tun soll, das notwendig ist, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen und wenn möglich uns vor der Zerstörung zu retten, die unsere Art bedroht. Viele Leute antworten, dass dies selbstverständlich die Wissenschaftler tun sollen. Die Wissenschaftler der Welt stellen einen enormen Think Tank dar, und sie haben ohne Zweifel die Fähigkeit, herauszufinden, was zu tun ist, um die Gefahr zu vermeiden. Darüber hinaus sind es die Wissenschaftler, die uns in diese schreckliche Situation gebracht haben durch die Entdeckung der Kernspaltung und durch die Entwicklung der Mittel für eine noch nie da gewesene Massenvernichtung. Aber akzeptiert die wissenschaftliche Gemeinde diese Verantwortung? Wir wollen nun sehen, was die Wissenschaftler tun. Es gibt etwa eine Million Menschen in der Welt, die allgemein als hochqualifizierte Wissenschaftler und Techniker eingestuft werden. Dies stellt ohne Zweifel eine enorme Gehirnkapazität dar, insbesondere wenn sie durch moderne Computer unterstützt wird. Aber wie wird sie verwendet? Etwa 400.000 davon sind in der militärischen Forschung und Entwicklung eingestellt, besonders bei den Supermächten, und ihre Arbeit ist weitgehend der Erfindung neuer Mittel der Kriegsführung und der Massenzerstörung gewidmet. Wenn wir sie über ihre Aktivität in Beziehung zu dem allgemeinen Wohlergehen der Menschen befragen, dann antworten sie meistens, dass dies außerhalb ihres Fachbereichs liege und daher nicht ihre Verantwortung sei. Sie werden beschäftigt, um bestimmte wissenschaftliche und technische Probleme zu lösen. Für viele von ihnen gibt dies eine Gelegenheit, um zum Fortschritt der Wissenschaft beizutragen. Jedoch in der Regel verhindern ihre Verträge sie daran, eine Ansicht über die Anwendung ihrer Arbeit zu äußern. Tatsächlich liegt die Großanwendung in den Händen jener, die die Arbeit leiten. Noch wichtiger ist, dass die Selbstschätzung der Wissenschaftler von ihrem Glauben abhängt, dass das, was sie tun, wichtig und notwendig ist. Ihre Arbeit kann zu einem raison d'être werden, und es ist leicht, nahezu jede Aktivität mit Vernunftsgründen zu erklären. Die Wissenschaftler an den Universitäten haben mehr Freiheit als jene, die in Industrie- und Regierungsinstitutionen arbeiten. Ihre Arbeit hängt jedoch oft von den Forschungsbeihilfen ab und dies beschränkt sehr oft ihre Aktivität. Im Allgemeinen ist es angenehmer und besser für die Karriere, die Arbeit auf die Lösung eines speziellen Problems zu beschränken, als zu diskutieren, welche Bedeutung dies in einem weiteren Zusammenhang hat. Unter den Wissenschaftlern, die nicht für militärische Zwecke arbeiten, gibt es viele, die hart arbeiten für den Nutzen der Menschheit, für den Schutz der Gesundheit usw., wenn wir jedoch die Anzahl der Wissenschaftler zählen, die wirklich die weltweiten Probleme diskutieren, insbesondere das „Omnizid“-Problem, und zwar ernsthaft, dann finden wir vielleicht in der ganzen Welt nur ein paar Hundert. Die wissenschaftliche Gemeinde als ein Ganzes ist gegenwärtig nicht daran interessiert. So müssen wir bedauerlicherweise feststellen, dass die Wissenschaftler im Allgemeinen keinerlei Verantwortung für die fatalen Folgen ihrer Arbeit übernehmen. Dann kommt die Frage, wer treibt den Rüstungswettlauf an? Wir können dann weitergehen und fragen, was machen die Direktoren der Industrie- und Regierungsinstitute, nehmen sie die Verantwortung? Und die Antwort ist, das können sie nicht machen, weil sie eine Verantwortung für die Militärs, die es leiten, haben. Und dann kommen wir zu dem militärischen Establishment, dessen Pflicht ist es, die wirksamsten Mittel für die Vernichtung eines Feindes und für die Verteidigung ihres eigenen Landes zu finden. Ihre Einstellung zum Rüstungswettlauf ist, dass sie ihr Bestes tun müssen, diesen anzuführen. Jeglicher Versuch, den Wettlauf zu verlangsamen oder zu stoppen, ist eindeutig gegen ihr berufliches Interesse. Sie sind gute Patrioten, sie sorgen sich nicht primär um andere Leute. Um eine kompetente Arbeit zu leisten, brauchen sie die Hilfe der Industrie und der Wissenschaftler. Sie können sicher sein, dass sie diese Hilfe bekommen, und es lassen sich immer noch sowohl Wissenschaftler als auch Industrielle finden, die gewilligt sind, das zu tun, wofür sie bezahlt werden. Wir haben nun das erreicht, was man den Toplevel, also die oberste Ebene nennt, nämlich die Politiker, die letztendlich entscheiden, ob der Rüstungswettlauf fortdauern soll oder nicht. Zumindest viele von ihnen sind sich sicherlich bewusst, wie gefährlich die Situation ist und sie verstehen, dass es notwendig ist, die ungeheuerliche Zunahme der destruktiven Macht in der Welt aufzuhalten. Jedoch ihre Möglichkeiten, dies zu tun, sind beschränkt. Wie mächtig ein Politiker oder Staatsmann auch immer erscheint, er unterliegt stets starken Pressionen, und wenn er nicht einigen davon nachkommt, dann riskiert er, an Macht zu verlieren. Im Falle des Rüstungswettlaufes sind diese Pressionen von zweierlei Art, nämlich äußerlich und innerlich. Der äußere Druck kommt von fremden Mächten, es ist immer sehr angenehm, aus der Position der Stärke zu verhandeln, und diese Position wird von einer umfassenden militärischen Organisation geliefert. Es ist eine Tatsache, dass die militärischen Organisationen geschaffen werden, um den Politikern Macht zu geben. Aber die Macht, die sie erzeugen, wird nicht insgesamt in die Hände der Politiker gegeben, ein Großteil davon bleibt in den Händen des Militärs und wird dazu verwendet, was stets das Hauptziel jeglicher Organisationen ist, sich selbst zu erhalten und zu wachsen. Abgesehen vom Druck von außen unterliegen die Politiker auch einem inneren Druck durch den militärisch-industriellen Komplex und die wissenschaftlich-technologische Elite, wie es Eisenhower bezeichnet hat. Die einfache Tatsache, dass dies so viele Leute umfasst und so viel Geld daran beteiligt ist, gibt diesem Komplex eine enorme Macht. Es gibt nur wenig Politiker, die einen Kampf dagegen aufnehmen wollen, denn die genannten Komplexe verfügen über so viele Wege, um starke Pressionen auf die Regierung auszuüben. Der Komplex wird manchmal als eine „Mafia“ bezeichnet, eine Organisation von Griesgrämern, die eine wirkliche Bedrohung für die Menschheit bilden. Zwar gibt es keinen Zweifel darüber, dass dies eine sehr ernste Gefahr darstellt, aber diese als eine Verschwörung zu bezeichnen, ist nicht richtig. Ihre Aktionen sind mehr ein Ergebnis aus der allgemeinen Neigung, die die meisten Menschen haben, nämlich das zu tun, wofür man sie angestellt hat und der Organisation loyal und treu zu sein, der sie angehören. Die meisten Leute in einer Organisation zögern, zuzugeben, dass ihre Arbeit möglicherweise gefährlich für die Menschheit ist, sogar, wenn sie verstehen und wissen, dass dies der Fall ist, und natürlich ist dabei auch die Furcht beteiligt, den Arbeitsplatz zu verlieren. Der militärisch-industrielle Komplex wird oft geschildert als eine Gruppe von Generälen und Kapitalisten, in Wirklichkeit befinden sich in diesem Komplex auch Wissenschaftler, tatsächlich sind viele unserer besten Wissenschaftler lautstarke Befürworter von mehr Rüstung. Und es enthält auch die Arbeiter, in der Tat sind die Arbeitsgemeinschaften sehr oft starke Unterstützer des Rüstungswettlaufs, aus dem einfachen Grunde, dass, wenn dieser Wettlauf sich verlangsamt, viele ihrer Mitglieder ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Wir haben diskutiert, wie eine Kombination aus gesellschaftlichen Mächten den Rüstungswettlauf antreibt. Unser Modell ist natürlich vereinfacht und kann irgendwie abstrakt erscheinen. Wenn wir studieren wollen, wie der Rüstungswettlauf in Wirklichkeit stattfand und welche Kräfte ihn weitertreiben, gibt es sehr wahrscheinlich keine bessere Monographie darüber, als jene von Herbert York, Race to Oblivion, Wettlauf zur Vernichtung. Dr. York hat einmalige Qualifikationen zum Schreiben dieses Berichtes über die wichtigste wissenschaftlich-technologisch-politische Entwicklung unserer Zeiten. Er hat teilgenommen an den meisten Entscheidungen, die zu den amerikanischen Kernwaffenrüstungen führten, oder hat sie aus nächster Nähe beobachtet. So war er zum Beispiel der Direktor von Livermore zu jener Zeit, als die Wasserstoffbombe dort gebaut wurde. York beschreibt, wie der Kernwaffenwettlauf durch eine Folge von amerikanischen Entscheidungen und den russischen Reaktionen darauf erzeugt wurde. Aufgrund ihrer technologischen und wissenschaftlichen Überlegenheit haben die Vereinigten Staaten den Wettlauf die ganze Zeit angeführt, aber die Reaktionen der Sowjetunion waren derart, dass sie die Triebkraft der Amerikaner aufrecht erhielten und sogar den Wettlauf anspornte. York vertritt die Ansicht, dass jede amerikanische Entscheidung denjenigen, welche die Entscheidung trafen, vernünftig erschien, ja sehr oft sogar als die einzig mögliche Entscheidung. Sieht man jedoch zurück auf die Folge von Ereignissen und das Nettoergebnis, ist es für York und für jeden Leser – glaube ich – offensichtlich, dass alles keine Verrücktheit war. Das Ziel des Ausgebens enormer Geldsummen und hoch qualifizierter wissenschaftlicher Arbeit war die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten. Aber das Ergebnis all dieser ungeheuren Anstrengung war ein ständiger Verfall der nationalen Sicherheit. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg konnte keine fremde Macht den Vereinigten Staaten einen nennenswerten Schaden zufügen. Die russische Atombombe, die mindestens in gewissen Maßen eine Antwort auf die amerikanische war, machte es der Sowjetunion möglich, einige Millionen Amerikaner zu töten. Die Wasserstoffbomben beider Länder hoben die Zahl auf etwa 10 Millionen und die spätere Entwicklung hat die destruktive Kapazität zu einem Zustand gesteigert, in dem mehr als 100 Millionen Amerikaner in weniger als einer Stunde getötet werden können. Es muss doch genialere Wege geben, um für die nationale Sicherheit zu arbeiten, als den Rüstungswettlauf. Unter diesen Umständen hängt die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von der Abschreckung ab. Jetzt wird behauptet, dass keine Atombomben auf die USA gerichtet werden, weil die USA dazu fähig sind, Vergeltungsmaßnahmen gegen die Angreifer zu unternehmen, die ernst genug sind, um sie zu vernichten. Zum Beispiel diejenigen, die die sowjetischen Atombomben kontrollieren, wagen es nicht, die USA zu verletzen, weil die USA die Mittel haben, einen Großteil der Zivilbevölkerung in der Sowjetunion als Vergeltungsmaßnahme auszulöschen. Ein essenzielles Element bei diesen Überlegungen ist, dass jene, die die Bomben kontrollieren, derartig um die Zivilbevölkerung besorgt sind, dass die Vereinigten Staaten dies als Geisel verwenden können. Dies ist offensichtlich eine richtige Annahme hinsichtlich der gegenwärtigen sowjetischen Führungsspitze, aber die nationale Sicherheit der USA hängt von der Hoffnung ab, dass die sowjetischen Bomben stets in den Händen von verantwortungsbewussten Personen bleiben. Nun gibt es jedoch bereits sieben Länder, die Atombomben besitzen, und die Ausbreitung der sogenannten friedlichen Kernenergie scheint es unvermeidbar zu machen, dass die Anzahl in naher Zukunft auf mindestens 20 ansteigt. Es ist in zunehmendem Maße schwierig zu glauben, dass nicht Nuklearwaffen in die Hände einer Gruppe gelangen, die sie zur Erpressung benützt, ohne durch Vergeltungsmaßnahmen abgeschreckt zu werden. Wenn solch einer Gruppe die Auslöschung einer Zivilbevölkerung nichts ausmacht oder sich vielleicht in so einer verzweifelten Situation befindet, dass ihre Mitglieder dazu bereit sind, ihr eigenes Leben zu opfern, ist es sehr schwierig, sie daran zu hindern, einen Kernwaffenkrieg zu beginnen. Mit einigen Kenntnissen über die gegenwärtige unstabile Situation in der Welt und die Art und Weise, wie nukleare Bomben arbeiten, lassen sich leicht einige furchterregende Bilder ausmalen von dem, was in naher Zukunft sehr wahrscheinlich geschieht. Dies ist der Grund, warum führende Spezialisten auf dem Gebiet der Kernwaffen glauben, dass das Terrorgleichgewicht nicht mehr all zu lange anhält. Wir eilen einer Periode entgegen, die nicht durch Drohungen, sondern durch wirkliche Kernwaffenkriege charakterisiert sein wird. Die bisherigen Darstellungen, die ich gemacht habe, beziehen sich im Wesentlichen darauf, wie die Weltsituation vom amerikanischen Horizont aussieht und im Detail aufgeklärt wurde von York und von einer großen Anzahl von Senate Hearings, Senatanhörungen und ähnlichen Dokumenten. Das sind also nicht militärische Geheimnisse. Es wäre sehr interessant, eine ähnliche Analyse vom sowjetischen Horizont zu haben, aber da dieses Land viel weniger offen ist, so ist dies natürlich sehr schwierig. Jedoch gibt es genug Informationsaustausch, um schließen zu können, dass sehr allgemein gesprochen die Ansicht nicht grundsätzlich verschieden ist. Und dann kommen wir zu dem interessanten Kapitel, was wissen die Europäer über Europa? Ein dritter Horizont, von dem die Betrachtung der nuklearen Situation interessant ist, ist der europäische. Da Westeuropa im Gegensatz zu der Sowjetunion eine freie Presse hat und aus Demokratien besteht, in denen alle Macht im Prinzip vom Volk ausgeht, sollte man erwarten, dass es dort eine sehr lebhafte Diskussion darüber gibt, was am Wichtigsten für die Zukunft von Europa ist. Urteilt man ausschließlich von der Lebhaftigkeit der europäischen Debatte über die Kernwaffe und die Ebene des Bewusstseins der nuklearen Situation in Europa, könnte man schließen, dass die Zensur in Westeuropa gerade so effizient ist wie in der Sowjetunion. Dies trifft natürlich nicht zu, aber es scheinen wirksame Hemmungen gegenüber einer offenen Diskussion der nuklearen Situation in Europa zu bestehen. Der Grund dafür ist vielleicht ein allgemeines Gefühl, dass Rüstungen militärische Geheimnisse sind, die man nicht diskutieren sollte. Natürlich sind viele Einzelheiten der militärischen Vorsichtsmaßnahmen geheim und müssen notwendigerweise auch geheim bleiben. Aber es gibt genug von nichtklassifizierten Informationen, um ein ziemlich klares Übersichtsbild zu geben. Eine wichtige Hemmung ist wahrscheinlich das Gefühl, dass das Schicksal Europas in den Händen der Supermächte liegt. Diese zeichneten die politische Landkarte Europas nach dem Krieg, und ferner ist die Wirtschaft von sowohl Ost- als auch Westeuropa weitgehend von den Supermächten abhängig. Dies hat einen allgemeinen Defätismus erzeugt, ein Gefühl, dass Europa heute ein Kolonialgebiet in Beziehung zu den Supermächten ist. Sicherlich sind die Europäer klug genug, die schwachen Punkte der Supermächte zu ihrem Vorteil zu nützen, aber sie sind nicht verantwortungsbewusst und ehrlich genug, die allgemeine Situation in Europa und in der Welt klarzustellen und systematisch daran zu arbeiten, eine sich annähernde Katastrophe zu vermeiden, die weit vernichtender für diesen Teil der Welt als für andere Teile sein dürfte. Ein dritter Faktor ist wohl die Tatsache, dass die wirkliche militärische Situation für West- und für Osteuropa so schreckenerregend ist, dass die Europäer, die immer noch lebhafte Erinnerungen an zwei vernichtende Kriege besitzen, nur ungern daran denken, dass sie sich einem noch schrecklicheren dritten Krieg nähern. Dies ist wiederum die „nach uns die Sintflut“-Einstellung, die zwar psychologisch zu verstehen ist, aber unverantwortlich ist. Was können die Wissenschaftler für all dies tun? In der gegenwärtigen Situation ist es offensichtlich die moralische Pflicht der Wissenschaftler, die Situation gegenüber sich selbst klarzustellen und sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden. Ferner sollen sie die allgemeine Öffentlichkeit über die wirkliche Situation in Europa aufklären und versuchen, Mittel zu Veränderungen des Zustandes zum Besseren hin zu finden. Ich möchte Sie gerne darauf aufmerksam machen, dass ein Schritt, ein kleiner Schritt in diese Richtung kürzlich von der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften gemacht wurde durch die Publikation einer Reihe von Artikeln im Dezemberheft 1975 ihrer Zeitschrift „AMBIO“. Darin sind zwei Artikel, die jedermann studieren und sorgfältig verdauen sollte. Einer davon wurde von Dr. Frank Barnaby geschrieben, der Direktor von SIPRI, das heißt Stockholm International Peace Research Institute. Vielleicht ist es Ihnen bekannt, dass dieses Institut den internationalen Ruf besitzt, eine der zuverlässigsten Informationsquellen über Rüstungen und Waffenhandel zu sein. Die Ergebnisse der Untersuchungen seiner Mitarbeiter, unter denen sich hochqualifizierte Wissenschaftler sowohl vom Westen als auch vom Osten sowie den Entwicklungsländern befinden, werden publiziert in einem Jahrbuch und in einer Zahl von Arbeiten und Pamphleten. Barnabys Artikel in der Zeitschrift „AMBIO“ gibt einen Überblick über die Situation auf dem nuklearen Gebiet. Von SIPRI und auch von vielen anderen Quellen wissen wir, dass trotz der Entspannung des nuklearen Waffenwettlaufs (dieser) sich nicht verlangsamt hat, trotz des großen gegenwärtigen Übertötens, „Overkill“, werden mindestens drei neue Atombomben täglich herstellt. Auf diesem wie auf allen anderen Gebieten muss ein Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Produktion früher oder später hergestellt werden. Dies bedeutet also drei Hiroshima-Katastrophen pro Tag, was ja ziemlich viel ist. Dazu kommt, dass die Verbreitung von sogenannter friedlicher Atomenergie in einer zunehmenden Anzahl von Ländern bedeutet, dass diese sehr bald Kernwaffen herstellen werden, was die politische und militärische Situation in der Welt noch instabiler macht. Barnaby sagt, dass nur wenige Leute eine klare Vorstellung davon haben, wie weit sich die nukleare Technologie bereits in der ganzen Welt ausgebreitet hat und mit welcher Geschwindigkeit sich diese Entwicklung sehr wahrscheinlich fortsetzt. Ferner folgert er, dass die technischen und wissenschaftlichen Schranken gegen den Erwerb von Kernwaffen nicht länger wirksam sind, zumindest für jedes Land mit einem friedlichen nuklearen Programm. Der andere Artikel stammt von Herbert York, der die nukleare Situation in Europa beschreibt. Es gibt mindestens 10.000 nukleare Gefechtskörper in Europa oder gerichtet gegen europäische Ziele. Sie könnten 10.000 europäische Großstädte ausradieren, wenn es so viele geben würde. York analysiert auch die militärischen Doktrinen der NATO und des Warschauer Paktes und folgert, dass diese zusammen aus einer primären Instabilität in irgendeiner Ecke von Europa oder außerhalb Europas eine nukleare Lawine auslösen könnten. Er beschreibt, was sehr wahrscheinlich das Ergebnis eines nuklearen Krieges in Europa ist und stellt fest, dass die Bombardierung von Westeuropa durch 600 ballistische Wurfgeschosse mit mittlerer Reichweite, die in der Sowjetunion entwickelt werden, sehr leicht buchstäblich die gesamte Stadtbevölkerung durch einen einmaligen Atomschlag eliminieren könnte. Dazu kommt, dass, wenn ein Großteil dieser Bomben auf dem Boden explodieren würde, ein Hauptteil der Landbevölkerung ebenfalls getötet werden könnte durch den dabei entstehenden nuklearen Fallout. Zusammenfassend sagt er, dass die heutigen Westeuropäer die gegenwärtige politische Stabilität erkauft haben, indem sie die vorhergenannten schrecklichen Risiken ihrem Leben und ihrer Zukunft auferlegten. Vielleicht war ihre Wahl unabsichtlich oder versehentlich. Vielleicht waren und sind sie sogar heute sich noch nicht darüber bewusst, was sie getan haben. In diesem Falle ist es notwendig, dass sie alle wissen müssen und dass sie ihre Wahl im Licht solcher Erkenntnisse neu überdenken sollten. Am meisten deprimiert die Tatsache, dass all die Proklamationen von Friedensbewegungen, Demonstrationen für das Bombenverbot sowie Abrüstungskonferenzen den Waffenwettlauf nicht aufgehalten und vielleicht nicht einmal verlangsamt haben. Sie führten nur zu einer Anzahl von kosmetischen Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Einführung vom Atomwaffensperrvertrag, die Errichtung der internationalen Atomenergiebehörde, die SALT-Verhandlungen usw. Dies hat den Leuten den Eindruck vermittelt, dass die Politiker etwas tun, während in Wirklichkeit der Waffenwettlauf weitergeht mit der durch seine inliegende Triebkraft gegebenen Geschwindigkeit. So ist also das Hauptproblem heute. Wird der Mensch dazu fähig sein, seinen Verstand, Gehirn genügend Initiative zu mobilisieren, um sich selbst vor der Auslöschung zu retten? Die Aussichten scheinen gegenwärtig nicht all zu gut sein, aber sollten wir uns nicht vereinen und gemeinsam einen ernsthaften Versuch machen?

Comment

Will humans be able to utilize their brains to save themselves from extinction? This is the central question, Hannes Alfvén addresses in this lecture, and his answer is pessimistic: Prospects aren’t good. We are rushing towards an era that will be characterized by real nuclear wars rather than by nuclear threats only. The Cold War was - despite of a climate of thawing - still the major background of world politics and the arms race between the two super powers was ongoing at an accelerating pace, when Alfvén held this lecture. He was both concerned and committed. From 1970 to 1975 he had served as the president of the Pugwash Conferences on Science and World Affairs, which had been founded in 1957 with the intention to eliminate all weapons of mass destruction. In 1971, the year after he had received the Nobel Prize for fundamental discoveries in astrophysics, he had spoken about his work for the Pugwash conferences in Lindau for the first time. In 1976 he focused on the responsibility of scientists to reduce the threat of a nuclear war. The intensity of his thoughts seems to be amplified by his specific intonation of the German language, both sharp and soft, determined and dreamy. It was the only time that Alfvén lectured in German in Lindau, the polyglot Swedish humanist who was in fluent command of five languages. If an “omnicide” is potentially imminent, shouldn’t then mainly scientists be responsible to research and develop appropriate countermeasures? By their discovery of nuclear fission, they have brought humankind into this dangerous situation, after all. As a united global think tank they would certainly be capable to find out what to do. Yet about 400,000 scientists worldwide, Alfvén says, are employed in military research. Their work is dedicated to invent new weapons. They are part of the military-industrial complex. This complex is not so much a result of a conspiracy of leaders but rather a result of the inclination of most people, including scientists, to be loyal employees. Slowing down the arms race could endanger their jobs. Not more than a few hundred scientists worldwide would be willing to discuss the consequences of their work. To understand the mechanisms behind the arms race, Alfvén recommends to read Herbert Yorks book “The race to oblivion”. From an US participant’s view it uncovered a paradox: Each single US-decision to build up arms is rationally justified – yet the sum of these decisions resulted in a continuos decline of national security because each of them triggered respective Soviet reactions. The future of the divided Europe, whose fate he sees lying in the hands of the superpowers is a special concern of Alvén. While at least 10,000 nuclear warheads were based in or directed towards Europe, he says, there’d be amazingly little public discussion about this threat. From today’s perspective, Alfvén seems to exaggerate. In his time, however, his analysis hit the mark. It gives a realistic flavor of a historical period, whose real fears culminated in the peace movement of the early eighties. And with regard to the responsibility of scientists, many of Alfvén’s remarks remain timeless.

Joachim Pietzsch