Teaching Guides > Impfungen: Herdenimmunität Vaccinations: Herd Immunity

Photo of Vaccinations: Herd Immunity

Fach: Biologie
Stufe: Realschule, Gesamtschule, Gymnasium, Sekundarstufe I (Klasse 9/10)
Umfang: 1 Unterrichtsstunde
Medien: Video, Arbeitsblatt, Didaktik/Methodik, Ablaufplan
5 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Zum Einstieg in die Unterrichtseinheit „Impfungen: Herdenimmunität“ machen die Lernenden sich zunächst Gedanken über ihren persönlichen Vorteil, den sie von Impfungen haben, und tauschen sich darüber mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus. Anschließend erfahren sie anhand des Videos „Impfungen II: Herdenimmunität (2019)“, dass sich impfen zu lassen auch bedeutet, Verantwor-tung für andere zu übernehmen. Die Funktion der Herdenimmunität kann den Schülerinnen und Schülern zusätzlich durch eine kleine Demonstration greifbarer verdeutlicht werden.
Diese Unterrichtseinheit ist in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für die Tagungen der Nobel-preisträger in Lindau entstanden, das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung Schülerinnen und Schülern, Studierenden sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs näherbringen möchte. Die Unterrichtseinheit ergänzt dabei das Materialangebot der Mediathek der Lindauer Nobelpreisträ-gertagungen um konkrete Umsetzungsvorschläge für die Unterrichtspraxis in den Sekundarstufen. Weitere Unterrichtseinheiten aus diesem Projekt finden Sie im Themendossier Die Forschung der No-belpreisträger im Unterricht.

Unterrichtsablauf

Einstieg
Die Schülerinnen und Schüler entscheiden anhand mehrerer Vorschläge, welche Gründe sich impfen zu lassen für sie selbst am wichtigsten sind. Anschließend erfolgt eine kurze Besprechung der Entscheidungen im Plenum. (Arbeitsblatt 1)
10-15 Minuten


Einzelarbeit, Plenum

Erarbeitung I
Durch das Lehrvideo „Impfungen II: Herdenimmunität (2019)“ erfahren die Lernenden ein weiteres Argument dafür, sich impfen zu lassen: die Herdenimmunität. Dazu bearbeiten sie, während sie das Video anschauen, Fragen auf einem Arbeitsblatt, die im Anschluss besprochen werden. Für schnellere Schülerinnen und Schüler kann am Lehrerpult ein Lösungsvorschlag zur Selbstkontrolle ausgelegt werden. (Arbeitsblatt 2)
20 Minuten


Einzelarbeit / Partnerarbeit Plenum

Erarbeitung II
Eine beispielhafte Demonstration am Beispiel der Lerngruppe macht das Prinzip der Herdenimmunität verständlich. (Arbeitsblatt 3)
5-10 Minuten


Plenum

Vertiefung
Die Lernenden recherchieren Gründe, aus denen manche Menschen sich nicht impfen lassen, oder informieren sich über die Ständige Impfkommission und deren Arbeit. Anschließend stellen sie sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor. (Arbeitsblatt 4)


Einzelarbeit / Partnerarbeit (arbeitsteilig)

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Thema Herdenimmunität im Unterricht
Das Thema Impfung, insbesondere in Hinblick auf den Aspekt der Herdenimmunität und die Diskussion um die Einführung einer Impfpflicht für Masern, wird in der Öffentlichkeit zurzeit kontrovers diskutiert. Hintergrundwissen hilft den Lernenden, sich eine fundierte Meinung dazu zu bilden und Veantwortung für ihren eigenen Gesundheitszustand zu übernehmen. Gleichzeitig soll ihnen bewusst werden, dass es beim Impfen auch darum geht, Verantwortung für andere zu übernehmen.Vorkenntnisse Für die Durchführung der Unterrichtseinheit „Impfungen: Herdenimmunität“ brauchen die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse zum menschlichen Immunsystem und  der Krankheitsabwehr. Sie sollten mit der Wirkweise von Heil- und Schutzimpfungen bereits vertraut sein. Hierfür eignet sich beispielsweise die Unterrichtseinheit „Impfungen: aktive und passive Immunisierung“, die zur Vorbereitung auf die Unterrichtseinheit „Impfungen: Herdenimmunität“ durchgeführt werden kann.

Didaktische Analyse
Das Arbeitsmaterial zum Thema Herdenimmunität soll den Lernenden verständlich machen, dass Impfungen neben dem positiven Aspekt für die eigene Gesundheit noch einen ganz anderen Nutzen haben, nämlich den Aufbau einer Herdenimmunität. Die Verantwortung für andere und ihr Schutz vor Krankheiten treten in den Vordergrund.
Den Schülerinnen und Schülern wird das Prinzip der Herdenimmunität mithilfe eines Lehrvideos, durch die Beantwortung von Fragen zum Film sowie durch eine Demonstration am Beispiel der eigenen Klasse verständlich und greifbar gemacht. In einer Vertiefungsphase können die Lernenden sich je nach eigenem Interesse entweder damit beschäftigen, auf welcher Basis in Deutschland geimpft wird, oder sie setzen sich mit Argumenten für und gegen das Impfen auseinander und entwickeln dabei eine eigene, reflektierte Haltung zum Thema.

Methodische Analyse
Im Zentrum der Unterrichtseinheit steht der Lehrfilm „Impfungen II: Herdenimmunität (2019)“. Optimal wäre es, wenn die Lernenden den Film nicht im Plenum, sondern mit einer Partnerin beziehungsweise einem Partner ansehen könnten, sodass für die Bearbeitung der Fragen einzelne Sequenzen wiederholt angesehen werden können. Durch die Beantwortung der Fragen entsteht ein „Spickzettel“ zum Thema Herdenimmunität, der eine gute Zusammenfassung darstellt.
Die Demonstration in der zweiten Erarbeitungsphase zeigt danach ganz einfach und deutlich, wie man sich die Herdenimmunität in der Praxis vorstellen kann. Die Lernenden können förmlich sehen, dass jeder einzelne von ihnen dabei eine Rolle spielt.
Die Vertiefungsphase motiviert die Lernenden durch eine individuelle Auswahl der Fragestellung und die Internet-Recherche. Damit die Menge an unterschiedlich komplexen Informationen auf die Schülerinnen und Schüler nicht überfordernd wirkt, werden mögliche Quellen angegeben und die Recherche dadurch auf die Beantwortung der Fragen gelenkt.

Unterrichtsmaterial

Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer.
  • wenden geeignete Modelle zur Veranschaulichung von Zusammenhängen an.


Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen verschiedene Quellen bei der Recherche naturwissenschaftlicher Informationen.
  • geben das in einem Video dargestellte Wissen strukturiert wieder.


Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten konstruktiv und kooperativ in Partner- oder Gruppenarbeit.
  • erkennen die Bedeutung einer Verantwortungsübernahme jedes Individuums für das Wohl der Gesellschaft.

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